Vor vielen Jahren verkündeten die
Descendents trotzig „I Don't Want to Grow up“ und erklärten
damit den Don Quixote'schen Windmühlen den Kampf. Hat natürlich
nichts genützt. Der Zahn der Zeit war stärker. Im Unterschied zu
den Descendents legen MxPx nun ein Album vor, das sich mit dem
Erwachsen-Werden ausgesöhnt hat. Und dazu noch sehr beachtlichen
Dampf erzeugt.
Dabei gelingt der Band um Mike Herrera
etwas, das nur ganz wenige Bands auf die Reihe kriegen: auch mit der
x-ten Platte immer noch frisch zu klingen. Punks, die in die Jahre
kommen, werden halt irgendwann immer besser an ihren Instrumenten,
verlieren dann das Gespür für den Charme des Simplen und spielen
schließlich Poprock, ohne dass irgendwer sagen kann, wie es
eigentlich dazu gekommen ist. Nicht so MxPx: Die verstehen zwar ihr
Handwerk, gehen aber immer noch ab wie's Zäpfchen. Das neue Album
„Plans within Plans“ ist Melodycore in bester Tradition der
späten 90er.
Auch inhaltlich haben MxPx ihre
Pubertät eindeutig hinter sich. Ihre Songs nehmen eine gereifte
Sicht auf das Leben ein; aus ihnen spricht die Erfahrung. So besingen
die Jungs aus Bremerton die Liebe, das Scheitern, den Weg in die
Zukunft. Das nenne ich „würdevolles Altern“. Und meine das
uneingeschränkt positiv. Wenn es also auch so geht, dann muss ich
sagen: I do want to grow up.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen