
I – Iesous (= Jesus)
CH – Christos (= Christus)
TH – Theou (= Gottes)
Y – Hyios (= Sohn)
S – Soter (= Retter)
Der Fisch bildet insofern ein Glaubensbekenntnis: Jesus Christus ist Gottes Sohn und der Erlöser. Um einander zu signalisieren, woran sie glauben, kritzeln darum die Gläubigen im Altertum einen Fisch in den Sand. Oder sonstwohin.
Noch heute benutzen viele Christinnen und Christen den Fisch als Signal, indem sie ihn hinten auf ihr Auto kleben. Von einem geheimen Erkennungszeichen hat sich der Fisch dadurch zu einer Art Markenzeichen gewandelt – zum Zierfisch. Bei liberalen Christen schwimmt der Fisch nach links, bei evangelikalen nach rechts und bei charismatischen nach oben. Und bei denen, die von dieser Systematik nichts wissen, schwimmt er unter Umständen in die falsche Richtung. Der Fisch auf dem Auto funktioniert somit wie das Etikett auf einer Konservendose. Wenn du dir im Supermarkt eine Büchse Hering in Tomatensoße kaufst, gehst du ja auch davon aus, dass sich in dieser Dose nicht gerade Chili con Carne befindet. Doch so richtig sicher kannst du natürlich erst sein, sobald du die Dose geöffnet und dich überzeugt hast. Auf den Inhalt kommt es also an. Sowohl bei Autos mit Ichthys-Sticker als auch bei Musik-Konserven.
Das bringt uns endlich zurück zu der CD von Ghoti Hook. Denn die trägt eben nicht nur das Wortspiel auf dem Cover sondern hat auch inhaltlich etwas zu bieten. Musikalisch wie auch textlich ist das Album zurückhaltender als seine Vorgänger. Vom Sound her eher rockig und und vom Inhalt eher nachdenklich. Schon mit dem ersten Titel, „One Step Away“, geht es in die Vollen. Das Stück handelt davon, wie ein Sterbender sich von denjenigen verabschiedet, die er im Leben zurücklässt. Trauer, Zuneigung, Dankbarkeit und Verzweiflung verschmelzen miteinander. Wie auch andere Lyrics des gleichen Albums beeindruckt dieser Text mich dadurch, dass er ein wichtiges Thema der menschlichen Existenz anschneidet, ohne dabei voreilig platte Antworten hinauszuposaunen. Darum ist die Platte „Two Years to Never“ auch nach 10 Jahren immer noch hörenswert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen