Seit wenigen Tagen kann man sie in freier Wildbahn antreffen: die neue EP „Hate around Me“ der sächsischen Hardcore-Combo El Sabio. Aber seht euch vor! – Mit ihren scharfen Riffs und bellenden Shouts gehört diese Platte zu den wirklich bissigen Vertretern ihrer Spezies. El Sabio mögen es auf die harte Tour, aber allzu starke Anleihen beim Metal vermeiden sie erfreulicherweise. Denn anders als viele andere New-School-Bands verzichten sie auf eine zweite Gitarre und haben stattdessen zweimal Vocals mit an Bord. Beide Shouter setzen ihre Stimmen konsequent als Rhythmus-Instrumente ein und hauen damit in die gleiche Kerbe wie Gitarre, Bass und Schlagzeug. So entsteht ein extrem druckvoller Sound, mit dem die Jungs aus dem Erzgebirge ihrer Hörerschaft einen Heiligen Arschtritt verpassen.
Donnerstag, 30. September 2010
Mittwoch, 22. September 2010
Sinn und Unsinn
Den Track „Stand“ haben Good Riddance im Jahr 1997 zur Fat-Wreck Compilation „Physical Fatness“ beigesteuert. Darin beschreiben sie diesen besonderen Augenblick, in dem die Welt um dich herum eigentlich trübe aussieht, und dann aber doch plötzlich irgendwoher Hoffnung aufkeimt. Erklären lässt sich das nicht, aber manchmal ist es einfach so, dass du merkst: Ich bin hier, und das Leben wird schon weiter gehen.
Dienstag, 14. September 2010
Suchen oder Gefunden-Werden
Vor einem guten Jahr erschien das neueste Rancid-Album mit dem Titel „Let the Dominoes Fall“ (Hellcat 2009). Mit ihrer gewohnt soliden und melodiösen Musik macht die Band hier ordentlich Werbung für den Punk. Diese Werbung kommt auch in den Texten vor, denn das Lied „You Want It, You Got It“ gipfelt in der einigermaßen erstaunlichen Aussage:
I made a decision:
Punk Rock is my religion.
Mittwoch, 8. September 2010
Shout to the Lord
Wenn du dich bei einem Hillsong-Konzert von hinten auf die Bühne schleichst und den Singenden mit, sagen wir, einer Gabel in den Po piekst – dann schreien diese zwar vermutlich, aber trotzdem ist das dann noch nicht Punk. Denn zu einem ordentlichen Punk-Auftritt gehören neben Geschrei auch noch dreckige Gitarren, schnelle Rhythmen und dieses gewisse Quäntchen Dreistigkeit. Und genau diese Mischung bietet die Band Praiser aus Hamburg auf ihrem neuen Album „Blessed Be the Punk“ dar. Dem alten christlichen Slogan „Ich will rufen zu dem Herrn“ verleihen Praiser so eine erfrischend neue Bedeutung.
Freitag, 3. September 2010
Licht aus?
Phos ist eine, besser: war eine Punk Band aus Sachsen, die sich in etwa so angehört hat, als feierten die Descendents zusammen mit den Ärzten eine Pool-Party. Nach einem fetten Konzert auf dem Zwickauer Stadtfest hat die Band sich vor 14 Tagen nun aufgelöst. Schade eigentlich, denn jetzt droht es, duster zu werden. Das Wort „Phos“ kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Licht“. Und auf Altgriechisch sind im Original auch die Schriften des Neuen Testaments verfasst. Jesus sagt dort einmal zu seinen Leuten: „Ihr seid das Licht der Welt“ (Matthäusevangelium, Kapitel 5). Damit meint er: Wenn es sonst schon nicht so besonders sonnig und heiter aussieht in der Welt, dann sind wohl wenigstens seine Freunde dafür zuständig, so gut sie können Beleuchtung zu verbreiten. Mit „It's Time for Us“ haben Phos sogar einen Song über dieses Thema geschrieben. Bleibt zu hoffen, dass die Jungs ihre Lampen nun anderswo weiterbrennen lassen.
Abonnieren
Posts (Atom)