
Die 13 Songs, die das Album enthält, sind crustig, kompromisslos und vor allem schnell. Manche der Stücke gehen in eine melodiösere und (für Punker-Empfindungen) langsamere Richtung, andere drücken dafür dann aber auch schneller und rhythmischer auf die Tube. Insgesamt jedoch verbinden sich in den meisten Titeln melodiöse und rhythmische Elemente. Das liegt vor allem daran, dass Praiser häufig zweistimmige Vocals benutzen. Shouts und Melodie gehen dabei eine geniale Fusion ein. Mein persönlicher Favorit des Albums ist der Song „I Praise God“. Der hätte durchaus das Zeug zur Hymne – aber immer, wenn ich gerade anfangen will mitzusingen, ist er auch schon wieder vorbei. Punk halt. Zur punkigen Einstellung von Praiser gehört es auch, dass die Platte zwar im Studio aufgenommen wurde, ohne dabei aber feine klangliche Unsauberheiten wegzuretuschieren. Deswegen hört das Album sich im Endeffekt akustisch sehr gut an, bleibt dabei aber dennoch glaubwürdig.
Dass Praiser ihre Neudefinition von AnRUFung Gottes durchziehen, hält sie nicht davon ab, nach links und rechts zu blicken. Im Gegenteil! - Gerade weil die beiden Jungs aus Hamburg Gott ernst nehmen, wollen sie auch mit ihren Mitmenschen gut umgehen. Besonders klar kommt dies in dem Song „Blessed Be the Punk“ zum Ausdruck, der auch der gesamten Platte ihren Namen verleiht. Dort geht es um eine gute alte Stressbewältigungs-Strategie, die schon Jesus seinen Leuten empfohlen hat (Matthäusevangelium, Kapitel 5): Wer denen Gutes wünscht, die sich ihm gegenüber scheiße verhalten, und nicht alles mit gleicher Münze zurückzahlt, entkommt aus dem Kreislauf von Gewalt und Rumgezicke.
Blessed be the ones who fight against us.Fazit: Leute, besorgt euch diese Platte! Auf der Praiser-Homepage gibt es sogar ein ohrenfreundliches CD-Image zum kostenlosen Download. Das bringt feinsten Sound direkt zu euch nach Hause.
God, please bless our enemies.
Blessed be those who hate and despise us.
God, please bless those people who act against me.
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