
Obwohl die Scheibe sich insgesamt völlig sauber anhört, muss ich doch gestehen, dass die Musik trotz Wumms für meine Ohren stellenweise etwas farblos klingt. Etwas mehr klangliche (nicht spielerische) Brillianz hätte vor allem der Gitarre gut angestanden. Aber schließlich haben wir es hier mit einer Punk-Platte zu tun – also wollen wir mal nicht päpstlich werden!
Die Sache mit dem Papst bringt mich aber zum „Heiligen Arschtritt“ zurück. Sowohl das „Heilige“ als auch der „Arschtritt“ kommen deutlich in den Texten von El Sabio zum Ausdruck. Die Songs sprechen knallhart an, wie scheiße Menschen oft miteinander umgehen. Hier geht es um krasse Emotionen. Daher auch der Name der EP: „Hate around Me“. In den Shouts mischen sich der Schrei vor Wut und der Hilfeschrei. Das ist der Arschtritt. Auch das gelungene Cover-Artwork bringt dies auf den Punkt. Aber trotzdem lassen El Sabio sich nicht von der Verzweiflung klein kriegen. Gerade dort, wo sie allein nicht weiterkommen, vertrauen sie darauf, dass da noch jemand Größeres ist und ihnen beisteht. Bei allem berechtigten Zorn gibt diese Zuversicht Trost. Das ist das Heilige. Eine heftige Keule JCHC, die Freunden des Genres sicher viel Spaß bereiten wird.
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