Ein Interview mit Joe Yerke von den Insyderz
(English version below)
Nur noch wenige Wochen, dann kommen die Insyderz nach Europa und werden einige Konzerte in der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland geben, unter anderem beim Rock Without Limits Festival. Ihr Skacore-Sound wird dabei sicherlich die eine oder andere Butze zum Beben bringen. Die exakten Tourtermine gibt es auf der Facebook-Seite der Band. Und für die erste Hälfte des kommenden Jahres haben die Jungs aus Detroit eine neue CD angekündigt. Im Vorfeld der Europa-Tour durfte ich dem Bandgründer und Frontmann Joe per Mail ein paar Fragen stellen.
Joe, im Oktober haben wir die große Chance, die Insyderz live in Deutschland spielen zu hören. Könntest du drei schöne Dinge nennen, die du dir von der Tour in Europa versprichst?
Das erste wäre einmal, zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern auf fremdem Boden Gott anzubeten. Anbetung ist in Europa so anders. Ich liebe das. Das zweite Vergnügen ist einfach, die Möglichkeit zu haben, andere Kulturen zu erleben, die Schönheit anderer Länder zu sehen, die Leute und das Essen. Die dritte schöne Sache, die ich erwarte, besteht darin, dass ich einfach weiß: der Grund dafür, dass ich machen kann, was ich mache, und nach Europa reise, ist, Gott ins Abenteuer zu folgen. Ich bin ein Niemand. Ich lebe in Detroit und schreibe Songs. Ich bin nichts Besonderes, und jeder kann das tun, was ich mache. Aber Gott hat sich entschieden, mich zu gebrauchen, mich nach Europa zu schicken und ihn mit den Leuten dort zu preisen. Das ist ganz schön stark.
Gott zu loben bedeutet dir offensichtlich viel. Und die Insyderz haben in der Vergangenheit ja auch viele Lobpreis-Lieder aufgenommen. Würdest du sagen, es ist passend, die Insyderz eine „Lobpreis-Band“ zu nennen, oder hast du einen besseren Vorschlag?
Um ehrlich zu sein, ich sehe uns überhaupt nicht als Lobpreis-Band an. Ich glaube, das liegt daran, dass ich weiß, wie viele Fehler wir alle haben. Wir haben angefangen, Lobpreis zu spielen, weil wir nicht genug eigenes Material hatten, um die vorgesehene Zeit bei den Konzerten zu füllen. Deswegen haben wir die Lobpreis-Lieder gespielt, die wir bei den Proben gespielt hatten. So hat es irgendwie angefangen. Bands wie Delirious und Hill Song United und Mike W. Smith sehe ich als geniale Lobpreis-Bands an. Aber uns sehe ich als Ska-Band, die auch manchmal Lobpreis spielen kann.
Ska ist ja eine ziemlich fröhliche Art von Musik. Wie passt das mit den persönlichen Fehlern zusammen, die du erwähnst? Empfindest du das Leben als Christ nicht wie einen „Sonnenspaziergang“ / „Walking on Sunshine“ (um es mal mit den Worten eines Songs zu sagen, den die Insyderz früher gecovert haben)?
Ich denke, Ska ist sehr aufmunternd. Ich glaube, deswegen funktioniert das für mich. Ich kann wirklich schwere Liedtexte schreiben, in denen es um meine Fehler und Mängel geht. Und trotzdem werden die dann zu einer Musik gesungen, die schnell ist und Hoffnung gibt. Deswegen ist das der großartigste Musikstil auf diesem Planeten. Ich sehe das Christsein nicht als „Sonnenspaziergang“ an. Ich sehe es als Hoffnung, als Licht in der Dunkelheit. Als Christen müssen wir uns trotzdem noch mit Schmerz, Verletzungen, Krebs, Krankheiten und Tod auseinandersetzen. Bloß wissen wir, dass es auch dann eine Hoffnung gibt. Das gibt Trost, wenn wir das durchmachen, was wir durchmachen. Mein Leben ist in keinster Weise Sonnenschein (außer, wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin). Sondern es ist voller Stress und in manchen Bereichen wirklich hart. Aber ich liebe meinen Gott, und ich weiß, dass bessere Tage vor mir liegen, entweder in diesem Leben oder im ewigen.
Danke für deine Aufrichtigkeit. Was genau empfiehlst du denen, die mit ernsthaftem Leiden oder Problemen konfrontiert sind?
Wir alle müssen uns doch mit Leid und Problemen auseinandersetzen. Keiner von uns nimmt Christus an und ist dann plötzlich all diese Dinge los. Ich habe Christus wegen des Geschenks angenommen, das er jedem anbietet, der darum bittet. Er bietet Hoffnung, Frieden, Weisheit, moralische Orientierung, vom ewigen Leben ganz zu schweigen. Deswegen mag das Leben nicht einfacher werden, aber wenigstens ist er da, um mich durch die harten Zeiten hindurchzutragen. Man hat nicht mehr das Gefühl absoluter Hilflosigkeit. Ich liebe meine Beziehung zu Christus. Ich liebe es, wie sie sich verändert und wächst. Ich liebe es, wie ich neue Wege entdecke, um ihm täglich näher zu kommen. Ich liebe die Abenteuer, die ich durch meinen Dienst erlebe. Ich liebe es, wie Gott mein Herz hält.
Würdest du uns vielleicht eine kurze Geschichte aus deinem Leben erzählen, wo dir das Vertrauen auf Christus hindurchgeholfen hat?
Weißt du was? Ich will nicht, dass es sich so anhört, als wollte ich mich vor dieser Frage drücken. Aber in den letzten Jahren bin ich mit meinem Leben wirklich durch einige krasse Ereignisse gegangen, die alles andere, was ich sonst jemals erlebt habe, lächerlich aussehen lassen. Trotzdem glaube ich, dass ich noch nicht an dem Punkt angelangt bin, wo ich mich darüber öffnen kann. Manches scheint zwar vielleicht hier und da in den Songtexten durch, aber mich ganz zu öffnen – so weit bin ich einfach noch nicht. Ich will nur sagen: ich bin durch die Hölle auf Erden gegangen, ernsthaft. Ich habe zum Himmel geschrien. Ich habe meine Faust zu Gott gehoben und gefragt: Warum? Warum ich? Aber durch diese ganze Sache hindurch wusste ich, dass er da war. Ich weiß, dass sein Herz zerbrach, weil sein Kind Schmerzen litt. Aber ich musste meine Lektion lernen. Wenn du durch das Feuer gehst und merkst, dass Gott dort bei dir war, das ist ein Gefühl, das nur wenige beschreiben können. Und noch wenigere können es verstehen.
Du musst dich nicht entschuldigen. Die Frage war sowieso ziemlich aufdringlich. Und trotzdem steckt da eine Menge Hoffnung in deiner Antwort. Wie wichtig ist es für die Insyderz als Band, den Menschen Hoffnung weiterzugeben, die eure Musik hören?
Hoffnung ist mir riesig wichtig. So viele bekannte Bands verbinden sich mit den Jugendlichen bei bestimmten Themen, aber dennoch bieten sie keine Lösungen an. Bands ziehen Jugendliche dadurch an, dass sie Liedtexte über kaputte Familien, Drogenmissbrauch oder Verzweiflung schreiben. Die Jugendlichen „verbinden“ sich dann mit diesen Bands, denn „die wissen, was ich durchmache.“ Trotzdem bieten die Songs nie Hilfe oder Hoffnung an. Die Jugendlichen werden einfach hängen gelassen. Ich finde, wenn du über Lebensumstände singen kannst, die Leute durchmachen, und wenn du dann Hoffnung anbieten kannst oder sie wissen lässt, dass sie das auch ohne Gewalt, Umgewöhnung oder Selbstverletzung überwinden können, dann kommt da eine Komponente ins Spiel, die nur wenige Bands bieten können. Ich glaube, es ist diese Komponente des Mitgefühls, nach der sich die Leute sehnen. Sie wollen Hilfe. Sie wollen Unterstützung. Welche bessere Unterstützung könnte es geben als eine Beziehung zu Christus?
Wir müssen schon zum Ende kommen. Was wünschst du dir, woran das Publikum sich erinnern soll, nachdem die Leute ein Insyderz-Konzert besucht haben?
Dass es Gott wirklich gibt. Wir sind nichts besonderes. Wir führen nur sein Werk aus. Wir sind fehlerhafte Typen, aber er gebraucht uns weiterhin. Ich hoffe, dass die Leute das spüren.
Und ich wünsche euch, dass deine Hoffnung erfüllt wird, wenn ihr nach Europa kommt, um zu spielen. Vielen herzlichen Dank für dieses Interview.
GOD IS REAL
An Interview with Joe Yerke from the Insyderz
It is only a few more weeks until the Insyderz will come to Europe and play some shows in Switzerland, the Netherlands and in Germany, at the Rock Without Limits Festival among others. Their skacore-sound will surely make the houses shake. The tourdates can be found at the band's Facebook page. And the guys from Detroit have announced a new CD to be released in the first half of 2011. In the run-up to the European tour I have asked band founder and frontman Joe a few questions via email.
Joe, in October we'll have the great opportunity to hear the Insyderz playing live in Germany. Could you please name three pleasures you expect from touring in Europe?
This first would be worshipping with our brothers and sisters on foreign soil. Worship is so different in Europe. I love it. The second pleasure is just being able to experience other cultures seeing the beauty of different countries, the people and the food. My third pleasure I expect is to just know that the reason I am able to do what I do and travel to Europe is the fact that I am just following God for the adventure. I am a nobody. I live in Detroit and I write songs. I'm nothing special and anyone can do what I do, but God chose to use me, send me to Europe and share worship with people. That's pretty awesome.
Obviously worship means a lot to you. And the Insyderz have recorded many worship songs in the past. Would you say it is proper to call the Insyderz a "worship band" or have you got any better suggestions?
To tell you the truth I don't see us as a worship band at all. I think it's because I know how many faults we all have. We started playing worship because we didn't have enough original material at our shows to fill the allotted time, so we played the worship songs that we had played at practice. It kinda took off from there. I think of bands like Delirious and Hill Song United and Mike W. Smith as great worship bands. I think of us as a Ska Band that has the ability to do some worship.
Ska is quite a happy kind of music. How does that fit together with the personal faults you mention? Don't you view Christian life to be like "Walkin' on Sunshine" (so use the words of another song, that the Insyderz once covered)?
I think Ska is very uplifting. I think that's why it works for me. I can write really hard lyrics that call out my faults and imperfections, yet it is put to a soundtrack that can be upbeat and gives hope. That is why it is the greatest style of music on the planet. I don't view Christianity as "Walking on Sunshine." I see it as hope, a light in the darkness. We, as Christians, still have to deal with pain, hurt, cancer, illness and death. It's just that we know that there is a hope in it. We have a comfort in going through what we go through. My life is in no way, shape or form sunshine (except when I'm with my kids). In fact it's stress filled and very tough in different areas. But I love my God and I know there are better days ahead, whether that's in this life or my eternal one.
Thank you for your honesty. What precisely do you recommend to those who have to face serious sorrow or problems?
Well, we are all going to face sorrow or problems in our life. none of us accept Christ and suddenly have all those things go away. I accepted Christ because of the gift He gives to everyone that asks. He offers hope, peace, wisdom and a moral code, not to mention eternal life. So because of this, life may not be easier but at least He is there to help carry me through the tough times. One no longer has the feeling of absolute helplessness. I love my relationship with Christ. I love how it's moving and growing. I love how I find more ways to grow closer to Him everyday. I love the adventures I experience because of my ministry. I love having God hold my heart.
Would you maybe tell us a short story from your life where the reliance on Christ has helped you throgh?
You know what? I don't want this to sound like I'm dodging the question but I have gone through a few huge events in my life in the last few years, that make all the other things I've ever gone through look silly. However, I don't think I'm to the point in my life where I want to open up about those things. Something may leak out here or there in lyrics but as far as opening up, I'm not there yet. I will just say, I have walked through hell on earth, literally, I have screamed at the sky, I have shaken my fist at God and asked why? Why me? But through all of that, I knew He was there. I know His heart was breaking because His child was in pain but I had to learn my lesson. Once you walk through the fire and know that God was in there with you, it's a feeling few can descibe, and even fewer can understand.
You don't have to apologize. The question was quite importunate anyway. And still, there's a lot of hope speaking out of your answer. How important is it for the Insyderz as band to pass on hope to the people who listen to your music?
To me hope is huge!! So many mainstream bands connect with kids on different issues, however, they don't offer solutions. Bands attract kids with lyrics about broken homes, substance abuse or depression. The kids then "connect" with the band's because "they know what I'm going through." However the songs never offer help or hope. The kids are just left hanging there. I think when you can sing about circumstances in life that people go through and then offer Hope or let them know that they can overcome it without violence, turning to other habits or hurting themselves it adds a component few bands can offer. I think it's that compassion component that people are looking for. They want help. They want relief. What better relief is there than a relationship with Christ?
We have got to come to an end already. What do you wish your audience to remember after they have been to an Insyderz show?
That God is real. We are nothing special. Just agents of his work. We are flawed wretches but He continues to use us. I hope people feel that.
And I wish you that this hope will be fulfilled when you're coming to tour in Europe. Thanks a lot for this interview.
Dienstag, 5. Oktober 2010
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