Bäm! Hier rappelt es im Karton. Denn Emily Still Reminds aus Herrenberg haben vor wenigen Tagen ihre neue EP „Light up this City“ veröffentlicht (Cloverleaf / Ruuf 2011). Und eines kann man dieser Platte ganz sicher nicht vorwerfen: dass sie sich zu zaghaft anhört. Vielmehr finden die Jungs eine sehr überzeugende Mischung aus Krach und Melodie. Die Songs klingen vielschichtig und doch auch glasklar, denn die Emilies haben nicht nur im Proberaum sondern auch im Studio ganze Arbeit geleistet. Fünf druckvolle Emocore-Songs auf gleichermaßen hohem Niveau sind das Ergebnis. Musikalisch überzeugt diese CD also wirklich.
Manch andere Band hätte sich damit allein schon zufrieden gegeben. Nicht so Emiliy Still Reminds. Denn diese Jungs haben nicht nur musikalisch etwas zu bieten sondern auch inhaltlich etwas zu sagen. Hier sind die Songtexte keine Stiefkinder, sondern sie gehören unverzichtbar zur Essenz der einzelnen Stücke dazu. So erzählt die Platte von vorn bis hinten eine Geschichte. Es ist die Geschichte von der Hoffnung, vom Wunsch nach einer besseren und gerechten Welt. Es ist aber auch die Geschichte von Enttäuschungen, da sich dieses gute und große Ziel nicht so leicht verwirklichen lässt. Deswegen gipfelt die Geschichte im Beschluss, den Kampf aufzunehmen, um mit dem Guten vereint gegen das Böse vorzugehen. Es ist die Geschichte vom Durchhaltevermögen und von Rückschlägen, weil der Kampf viel Kraft erfordert und nicht im Handumdrehen gewonnen werden kann. Schließlich ist es dann aber auch die Geschichte von der Ankunft am Ziel, vom Finden des Glücks, von Geborgenheit und Zuhause. - Das alles kommt euch irgendwie bekannt vor? Klar, denn diese Geschichte ist schon oft erzählt worden. Mit ihren fünf Songs entspricht die CD der Emilies grob dem klassischen Drama in fünf Akten. Doch eines unterscheidet die EP „Light up this City“ von all den Hollywood-Streifen, Groschen-Romanen und Broadway-Musicals: sie ist cool. Ein Sound, der beeindruckt. Ein Inhalt der berührt. So muss Emocore sein.
Freitag, 21. Januar 2011
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