
Der Comic „The Godyssey“ (Avengelyne/Glory #2) bringt diesen Zwiespalt auch sehr schön zum Ausdruck: Jesus wird darin von den anderen Göttern des antiken Pantheon gehänselt, weil er so luschig am Kreuz hängt. Und daraufhin nimmt die weitere Story einen etwas anderen Verlauf als man das normalerweise aus der Bibel kennt: Jesus reißt sich vom Kreuz los, stürmt auf die anderen Götter zu und vermöbelt diese mal so richtig. So stelle ich mir einen coolen Jesus vor – der sich nicht kleinkriegen und schon gar nicht verspotten lässt.
Doch offenkundig endet die Geschichte in der Bibel eben anders. Jesus stirbt und gibt in diesem Augenblick keine besonders mächtige Figur ab. Musste das denn sein? fragen sich die Glaubenden schon seit der Anfangszeit des Christentums. Und sie finden zu der Antwort: Ja, es musste. Denn: Manchmal geht es gar nicht anders. Das Johannesevangelium (Kapitel 15) erkennt im Tod Jesu seine Liebe: Keiner liebt mehr als einer, der sein Leben für die Freunde opfert. Wäre er nicht in den Tod gegangen – so die Logik dieser Aussage – dann hätten die Menschen ja gar nicht erkennen können, wie sehr Jesus sie liebt. Auf seine Weise ist das schon auch irgendwie super. Superjesus halt.
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